Montag, 11. Januar 2010

Altar für Willibrord





Altar für den Heiligen Willibrord + Sympathiebekundung für Echternach


Idee:
Mein Altar für Willibrord soll meine Verbundenheit zu Echternach zeigen. Mit diesem Werk möchte ich den Leuten die großartige historische Bedeutung Echternachs und die daraus gewachsene Verpflichtung in Bezug auf Bildung und Kultur nahe bringen. Es ist eine aufwändige Arbeit und sie soll meinen Freunden in Echternach durch ihren repräsentativen Wert erlauben, sich den Besuchern angemessen darzustellen.

Im Zentrum steht der Mensch Willibrord. Er ist zugleich Aufklärer und Fürbitter für die Menschen. Er bringt das christliche Licht in ihre Seelen und vermittelt ihnen die (Heilige) Schrift und (christliche) Kultur.

Ich sehe eine Parallele zwischen Willibrord und seinem Wirken in Echternach z.b. zu den „Prosvetiteln“, Kyrill und Method. Mir fällt auch die zeitliche Nähe in der Geschichte der Gründung der Abtei Echternach und der Gründung des ersten Bulgarischen Reiches in meiner Heimat auf.

Ausführung:
Die Arbeit ist eine Synthese aus Holzschnitzerei und Ikonenmalerei. In dieser Form ist sie wahrscheinlich ein Novum, weil ein einzelner Künstler nur selten die beiden Techniken gleichzeitig beherrscht.
Die Ikonenmalerei beinhaltet eine liturgische Dynamik. Sie verbindet in der Tradition den christlichen Menschen mit der himmlischen Freiheit. Ich wollte jedoch auch die geschichtliche Dynamik in einer Holzschnitzerei ausdrücken. Meine Idee, beide miteinander zu verbinden, ist für mich wesentlich in Bezug auf Willibrord und Echternach.

Aufbau:
Die Schnitzerei aus Erlenholz beinhaltet eine Folge von keltischen und christlichen Motiven hin zur Apotheose im modernen Kreuz.

Die Basis zeigt Tiermotive/Drachen in Anlehnung an keltische Motive um das 8.Jh und als Verweis auf den Kampf zwischen Gut und Böse. Zentral steht mein abgeändertes keltisches Monogramm (W) und eine Quelle. Diese verweist sowohl auf wachsende Naturelemente (Blumen) wie auch auf Nachwuchs/Zukunft. (Figur des Jungen)
Seitlich auf den Konsolen streben Lebensspiralen aufwärts zu zwei (Erz-) Engelsfiguren die segnend bzw. wachend auf Willibrord und den Jungen blicken.

Gemäss dem Kanon der Ornamentik in der Ikonostase schließt der Aufbau mit dem Paradies in der Apotheose. Blumen sprießen, Vögel (das Gute) besiegen die Drachen (das Böse), zwei seitliche kleine Kreuze erinnern an Rapide (kleine Ikonen) und verweisen mit 4 Kugeln auf das Evangelium.Den Abschluss im Licht bildet mein Entwurf des stilisierten, modernen Kreuzes.

Malerei:
Ein intelligenter und nachdenklicher Willibrord sieht die Zukunft vor Augen. Er ist ein Heiliger, jedoch in erster Linie hat er einen menschlichen, gütigen Ausdruck in seinen Zügen. (Clemens)
Attribute (Mitra und Stab) sollen dem heutigen Betrachter vermitteln, dass er ein Bischof und ein Täufer war.

Mit dem Buch habe ich die traditionelle östlich geprägte Darstellung verlassen und die historische, keltische Ornamentik einbezogen. Ein stilistischer Wechsel von einem Ende zum anderen in Europa.

Bewusst habe ich „imago hominis“ unter Verweis auf Menschlichkeit und Intelligenz gewählt. Mir scheint die Referenz auf gerade diese Seite des Willibrordus Evangeliars von zentraler Wichtigkeit.
Der Junge hat dieses „A und O“ fest im Blick. Der gemeinsame Griff nach dem Stab zeigt die Verbindung zwischen Lehrer und Schüler, Vorbild und Nachwuchs und den gemeinsamen Weg voran im Glauben.
Eigentlich lässt sich dies zusammenfassen in : Willibrord war, ist, und wird in der Zukunft von großer Bedeutung sein. Getreu meinem Motto hoffe ich dem Betrachter durch Ausdruck in Farbe und Form einen Moment der Freude und des Optimismus zu vermitteln.
Letztlich haben mich, nach der Skulptur des Willibrord, die motivierenden Aussagen von Herrn Walin und einige Monate der Recherche als Künstler zu dieser innovativen Arbeit gebracht.
Svetoslav T. EMANDIEV

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